Skip to main content

Infobrief Dezember 2019

Infobrief GGE-Nord Dezember 2019

40 Jahre GGE / 30 Jahre Mauerfall
„Gottes Geist führt zusammen, was zusammengehört.“

Vergesst nicht, dass ihr, die ihr keine Juden seid, aufgrund Eurer Herkunft Außenstehende wart. Ihr wart vom Volk Gottes, Israel, ausgeschlossen und wusstet nichts von den Zusagen, die er ihm gegeben hatte. Euer Leben in dieser Welt war ohne Gott … Aber nun gehört ihr Christus Jesus. Ihr wart fern von Gott, doch nun seid ihr ihm nahe durch das Blut seines Sohnes. Denn Christus selbst brachte Frieden zwischen den Juden und den Menschen aus allen anderen Völkern, indem er uns zu einem einzigen Volk vereinte. Er hat die Mauer der Feindschaft, die uns früher trennte, niedergerissen. Epheser 2 (NLÜ)

Rings um das Mittelmeer wohnten zur Zeit Jesu viele Völker. Geeint waren sie durch die römische Besatzung. Aber kulturell waren die Menschen weit voneinander geschieden. Religiös waren die meisten, es gab eine Fülle von Tempeln und Kulten. Aber es lagen Gegensätze zwischen den Menschen: Die Heiden mit ihren vielen Göttern, dieausgesprochen menschliche Züge trugen. Und dann die Juden mit diesem einen, überaus heiligen Gott und ihrem Leben nach strengen Richtlinien. Und nun kommt Christus und reißt die Mauer zwischen den Glaubenden ein. Die Heiden müssen nicht mehr die verschiedenen Götter zufriedenstellen mit Tempelbesuchen und Opfergaben. Und von den Juden wird nicht mehr gefordert, die Gesetze auf strengste einzuhalten. Jesus Christus, dieser menschgewordene Gott schenkt sich den Menschen als Brücke zum Himmel, und wie wir es in diesen Tagen feiern:

Das Geschenk heißt Freiheit, und das ist so unendlich kostbar!

Sie wachsen zusammen, die Judenchristen und die gläubig gewordenen Heiden, wenn auch nicht ohne Spannungen. Aber gemeinsam legen sie Zeugnis ab für den dreieinigen Gott, und innerhalb weniger Jahrhunderte ist der ganze Mittelmeerraum vom christlichen Glauben durchdrungen. Das war Gottes Plan mit dieser Zusammenführung. Es wächst zusammen, was zusammengehört: Das habe ich auch im Rahmen der GGE erlebt. Schon vor der Wende, 1988 auf der GGE-Tagung in Königstein, war dort auch ein gewisses Ehepaar Keucher aus Chemnitz, damals noch Karl-Marx-Stadt; sie hatten eine Reiseerlaubnis bekommen. Im Jahre 2004 wurde Dieter dann Vorsitzender der gesamtdeutschen GGE.

1990 führte Friedrich Aschoff eine Theologiestudierenden-Tagung der GGE West durch. In der DDR hatte man schon Anne Wenzelmann 1985 mit einer solchen Arbeit begonnen. Federführend war Astrid Eichler, damals Pfarrerin in der Prignitz. Im Sommer 1991 kam es zur Bildung eines gesamtdeutschen Leitungskreises der sogenannten TSA und der Planung verschiedener Tagungen in den nachfolgenden Jahren. In der Zusammenarbeit mit den Geschwistern aus dem Osten bleibt mir unvergessen, wie sie uns absolut nahe waren in der Auseinandersetzung mit der universitären Theologie, den Anforderungen eines Pfarramtes, in den seelsorglichen Kümmernissen der Menschen. Und doch waren sie irgendwie anders. Vielleicht kann man es mit Tiefgang beschreiben? Ich denke es lag daran, dass sie viel Widerstand erlebt und durchgestanden hatten. Wir aus dem Westen waren kulturell mehr amerikanisch geprägt. 1987/88 und 1992 fanden ja die großen Wimber-Tagungen statt, und die Vineyard-Bewegung hatte großen Einfluss in der Charismatischen Bewegung. Am ehesten merkte man das an der Frage nach dem Liedgut, aber auch wieder schön: In der Liturgie und in den Chorälen, speziell von Paul Gerhardt, konnten wir uns immer finden! Wir sind dankbar für die große Bereicherung unseres Lebens und Glaubens durch die Geschwister aus Ost und West, Nord und Süd.

Herr, wir sind ein Volk, wir sind DEIN Volk!

Zum ganzen Newsletter:
pdfGGE_Infobrief_2-19.pdf